28.05.24 Vor Abfahrt noch schnell den Blog einrichten

Nachdem mir Steffen gestern „aufs Pferd‘ geholfen hat, versuche ich mich heute mit der Vorbereitung des Blogs, – um in den nächsten Tagen hoffentlich das Eine oder Andere einstellen zu können. Wir werden sehen 🙂


03.06.24 Heute erstmal nach Kopenhagen – aber mit Bahn und Fähre

Hans bringt mich noch bis zum S-Bahnhof. Abfahrt 7:13 Uhr!
Von dort nach Oranienburg und mit dem IC weiter nach Rostock.


In 2 Stunden geht es nach Gedser in Dänemark. Jetzt waren 25 km bis zum nächsten Bahnhof in Nyköbing zu fahren und dann wieder mit der Bahn nach Kopenhagen.

So friedlich, wie alle denken, sind die Dänen offenbar doch nicht. Hier sind zumindest einige ziemlich agro.
Und hier noch eine weitere Variante zu „Hans im Glück“ oder „Hanswurst“ . Man kann dort Kinderwagen und Babyausstattung erwerben..

04.06.2024 Kopenhagen

Das war mit großem Vergnügen meine Hauptbeschäftigung in Kopenhagen:

..

05.06.2024 Fähre nach Oslo

Da ist in Kopenhagen zunächst ein wichtiger Radweg zeitweise nicht zu benutzen, weil ein Segelboot durchfährt. Zum Glück hatte ich einigen Puffer geplant 😉 und war noch rechtzeitig da.


Das war der Plan, was daraus wird, sehen wir später:

. Screenshot

06.06.24 Oslo – Råholt

Am nächsten Morgen war die Passage des Oslofjordes bei bestem Wetter überwältigend. Ich habe sogar noch die Stelle erkannt, an der ich vor 43 Jahren mit dem Kajak gepaddelt bin.

In Oslo angekommen ging es denn auch erstmal deutlich aufwärts.

Zur Übernachtung in dem Ort Råholt, unweit des Osloer Flughafens, gibt es wenig zu berichten. Da der Akku klemmt und nicht entnommen werden konnte, musste ich das Fahrrad mit in Ferienwohnung nehmen, die mit „cozy“ nun so gar nicht korrekt beschrieben ist. Aber sie war sauber und zweckmäßig.


07.06.2024 Von Råholt nach Hamar

Bei. bestem Wetter ging es nun weiter. Nach kurzer Zeit war der Mjøsa erreicht, der größte See Nowegens an dessen Seite ich die nächsten Kilometer auf einem wunderbar angelegten Radweg in ziemlicher Einsamkeit zurückgelegt habe. Am Ende der Stecke ging’s nochmal über einen kleinen Bergrücken und ich habe wieder knapp 600 Höhenmeter zu Buche stehen.
.

Vor dem ‚ Fußballstadion von Hamar dann zwei besondere Fundstücke. Vielleicht ist es ein Hinweis auf die niedrige Kriminalitätsstatistik, dass es noch den Käfer als Einsatzfahrzeug gibt.

Das gemütlich ausgestaltete Wartehäuschen deutet aber nicht auf die geringe Frequenz der Busse hin, denn die war tatsächlich hoch und die Busse (übrigens alle elektrisch angetrieben) waren gut besetzt.

Wegen erwarteten Regens morgen habe ich mir eine Bahnfahrkarte nach Lillehammer gekauft.


08.06.2024 Von Hamar nach Lillehammer

Ich habe mir ein Ticket für den nachmittäglichen Fernzug gekauft, weil die norwegische Website zur Frage der Mitnahme von Fahrrädern und den Bedingungen in Regionalzügen nicht klar war. Da es am Bahnhof Schließfächer gibt, plante ich, mein Gepäck dort zu verwahren und mir in Ruhe die Stadt anzusehen. Ruhe hatte ich dann in der Tat, da alle Fächer besetzt waren. So konnte ich dann warm und vor allem trocken vier Stunden im Bahnhofsgebäude auf den Zug warten.
Die Fahrt selbst dauerte nur knapp eine Stunde und als ich in Lillehammer ankam, regnete es gerade fast garnicht und mich erwartete eine wunderbare Hytte:

Bei der Fahrt zum Einkaufen hat es mich dann aber erwischt und ich war einmal richtig nass.

09.06.2024 Ruhetag in Lillehammer

Der nächste Tag war zunächst ebenfalls verregnet, so dass ich den Tag für Wäsche waschen und trödeln genutzt habe. Nachmittags war es dann weitgehend trocken und ich habe mir die schöne Innenstadt am Sonntag Nachmittag angesehen. Viel war nicht los, aber ich hatte wenigstens das Glück, einem kostenlosen Blasmusikkonzert beiwohnen zu können. Und meine kleinen Blessuren konnten sich konnten sich auch ein wenig zurückbilden.

10.06.2024 Von Lillehammer nach Ringebu

Es nieselte zwar noch leicht, aber die Vorhersage war besser, also startete ich am Vormittag nach Ringebu. Das sollte gar nicht so lang und auch nicht so schwer werden. Aber dann kam eine Tour, die mir alles abverlangte. Um das Fahren auf der E 6, der wesentlichen Hauptstraße durch Norwegen von Nord nach Süd (die inzwischen vielerorts als Autobahn ausgebaut ist, aber eben nicht hier), zu vermeiden, bot mir das Navigationssystem eine kleine Straße an, die ein wenig länger wäre. Das war sie auch, dass ich dabei den Berg quasi direkt hochfahren muss, war mir zumindest zunächst nicht klar. Und das nachdem ich zuvor schon wieder über 500 m aufwärts gefahren war. Beim Hochfahren verbrauchte der Motor so viel Strom, dass ich befürchten musste, den Akku vorfristig völlig leer zu fahren. Ich habe dann ein paar Höhenmeter schiebend verbracht – mit vollem Gepäck und bei Nieselregen. Aber auf der anderen Seite des Berges ging es auch wieder genauso steil abwärts. Das war besser als hoch, aber ich musste ständig bremsen und konnte so den kostenlosen Schwung gar nicht so gut nutzen. Am Ende des Umweges landete ich wieder auf der E6 und musste noch 5 km auf der Bundesstraße ohne echten Seitenstreifen und bei ständigem Schwerlastverkehr fahren.

Wir sind das im Flachland nicht gewöhnt, aber es gibt halt tatsächlich Gegenden, da kann man nicht einfach eine zweite oder dritte Straße parallel bauen. Die Norweger begegnen dem oft dadurch, dass sie Tunnel anlegen und so Optionen für den Transportverkehr bereitzustellen.

Am Ende kam ich bei meiner Unterkunft, einer ehemaligen Militärstation an einem kleinen Flughafen an. Auch hier waren keine gleichgesinnten Radler oder Wanderer, aber das Bett und die Dusche waren gut und günstig und ich konnte gleich kostenlos die verschwitzte und verschmutzte Wäsche waschen.

11.06.2024 Von Ringebu nach Otta

Der Tag begann mit bestem Wetter. Neben dem Regen hatte sich auch der Wind deutlich gelegt. Mein Plan, auf dem Weg in einem Café oder ähnlichem zu frühstücken, klappte heute zum ersten Mal.

Am Horizont erschienen jetzt auch schon die ersten schneebedeckten Berge.

An einer Tankstelle gab es Tee und belegte Brötchen. An den Tagen zuvor gab es lediglich ein geringes Angebot von Pizza und Burgern, das aber so früh auch noch nicht verfügbarwar.

Die Strecke führt weitgehend auf der alten Straße, aber auch auf Nebenstraßen auf der gegenüberliegenden Flussseite entlang und der Anstieg ist mit rd. 400m nur bei einem Drittel des Vortages. Dennoch spüre ich meinen Körper immer stärker und stelle fest, dass ich trotz relativ kurzer und nicht stark ansteigender Strecke stark erschöpft bin. Die bestellte Hytte wartete schon auf mich, diesmal aber ohne Wasseranschluss.

Ich war dann in der Stadt in einem Cafe, das nicht Fastfood, sondern traditionellen Essen anbot, Elchbouletten essen und in einer Apotheke Bepanthen für die wunden Stellen nachkaufen. Auf dem Hyttenplatz, treffe ich für die Tour zum erstenmal einen Radfahrer, der offenbar ebenfalls eine längere Strecke fährt. An einem Austausch ist er aber nicht interessiert.

Abends denke ich dann über die Tour nach. Es gibt tolle Landschaft zu sehen. Das Material passt. Meine eigene Belastbarkeit habe ich wohl alles in allem deutlich überschätzt. Es gibt eine Reihe von Blessuren, die in Summe doch sehr belastend sind. Auch muss ich feststellen, dass die Streckenführung unerwartet ist. Ich möchte nicht auf Hauptstraßen mit großen LKWs fahren. Ich hatte erwartet, dass sich neben mir noch weitere Radfahrer auf der Strecke umtun und ich in Austausch mit ihnen kommen könnte. Da auch das nicht klappt, fühle ich mich auch ein wenig einsam. Und das Wetter ist (nicht ganz unerwartet) nicht nur freundlich mit mir. Bei allen Punkten, ist nicht zu erwarten, dass sie auf dem Weg nordwärts schnell anders werden würden. Ich habe also entschieden, morgen nicht weiter zu fahren, sondern mit Bahn und Boot nach Hause zu fahren.

12.06.2024 Von Otta zurück nach Oslo

Um 9:18 geht der Zug nach Oslo, mit dem ich die Fähre, die am Nachmittag nach Kopenhagen geht, noch bekomme.

13.06.2024 Von Kopenhagen nach Lübars

Von Kopenhagen konnte ich wieder mit der Bahn Richtung Gedser fahren und von dort die Fähre nach Rostock nehmen. Gegen 19:30 war ich nach rd. 430km Strecke und 3.500 Höhenmeter aufwärts (abwärts ungefähr genau so viele) wieder zuhause.

Auch Elche konnte ich während meiner kleinen Radtour nicht erspähen, obwohl sie mehrfach angekündigt waren, hier sogar mit dem Zusatz „große Elchgefahr“.

Also liebe Norweger, da müsst ihr wohl noch etwas nachlegen in Sachen Wetter, Fahrradwege, Gastronomie auf der Strecke und Unterhaltung, bevor ich einen zweiten Anlauf starte. 😉

Mit dem Auto und wenigstens zu zweit ist das Land aber immer eine Reise wert!

Und ganz viele Grüße auch an Euch, ihr lieben Mitleser und Begleiter im Geiste, die ihr mich mit euren Kommentaren immer weiter erfreut und natürlich auch motiviert habt. Dankeschön dafür. An euch hat’s nicht gelegen!

11 Antworten zu „Norwegen 2024“

  1. Avatar von Peter Cornelius
    Peter Cornelius

    Hallo Torsten, eine tolle Tour mit interessanten Beschreibungen. Weiter so 👍💪

  2. Avatar von Eric
    Eric

    Ich hätte persönlich keine Lust, alleine nur mit dem Drahtesel diese Tour zu machen. Respekt dafür. Anhand der tollen Bilder, allerdings sehr sehenswert. Wünsche Dir immer genug Luft im Reifen und Strom im Akku. Viel Spaß

  3. Avatar von Alexander
    Alexander

    Jeden Tag frische Luft, Landschaft, Wetter und keine Grenzen. Ich wünsche Dir viel Freude auf den nächsten Etappen. 👍🏻🙋‍♂️Alexander

  4. Avatar von Christian Möwis
    Christian Möwis

    HuHu
    Super Eindrücke. Halte durch

  5. Avatar von Achim
    Achim

    So schön möge es weitergehen!

  6. Avatar von Sandra
    Sandra

    Hallo Torsten, toll, Deine Reise mit verfolgen zu können. Tolle Bilder, tolle Landschaft, so richtig hygge. Wünsche Dir noch weiterhin schöne Tage auf Deiner Tour.

  7. Avatar von Christof

    Hi Torsten,

    wir beneiden Dich ob der schönen Landschaften. Hoffentlich ist es auch für Dich so wie Du es Dir erhofft hast (hört sich zumindest so an).
    Freuen uns auf Deine weiteren Abenteuer und begleiten Dich auf jeden Fall im Geiste.

    Christof

  8. Avatar von Jenny
    Jenny

    Hey Torsten, toll Deine Reise über den Blog mitverfolgen zu können. Die Fotos machen wirklich Fernweh. Liebe Grüße und bis bald 🙂

  9. Avatar von Paumin
    Paumin

    Schöner Blog und tolle Fotos die neidisch machen.
    Viel Spaß und weiterhin gute Fahrt.

  10. Avatar von Misu
    Misu

    Es sieht so einladend aus 🤩

  11. Avatar von Torsten Gawanke
    Torsten Gawanke

    Was ist denn das für ein Unsinn?
    (Test)

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Autor

torsten@gawanke.de

11 Kommentare

  1. Ich hätte persönlich keine Lust, alleine nur mit dem Drahtesel diese Tour zu machen. Respekt dafür. Anhand der tollen Bilder, allerdings sehr sehenswert. Wünsche Dir immer genug Luft im Reifen und Strom im Akku. Viel Spaß

  2. Jeden Tag frische Luft, Landschaft, Wetter und keine Grenzen. Ich wünsche Dir viel Freude auf den nächsten Etappen. 👍🏻🙋‍♂️Alexander

  3. Hallo Torsten, toll, Deine Reise mit verfolgen zu können. Tolle Bilder, tolle Landschaft, so richtig hygge. Wünsche Dir noch weiterhin schöne Tage auf Deiner Tour.

  4. Hi Torsten,

    wir beneiden Dich ob der schönen Landschaften. Hoffentlich ist es auch für Dich so wie Du es Dir erhofft hast (hört sich zumindest so an).
    Freuen uns auf Deine weiteren Abenteuer und begleiten Dich auf jeden Fall im Geiste.

    Christof

  5. Hey Torsten, toll Deine Reise über den Blog mitverfolgen zu können. Die Fotos machen wirklich Fernweh. Liebe Grüße und bis bald 🙂

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